Beziehungskiller Hausarbeit: Wie Paare wieder Leichtigkeit und Verbundenheit finden
- Tanja Gottmann
- vor 1 Tag
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 13 Stunden
Kein Haushalt macht sich von allein. Meiner jedenfalls nicht - Ihrer sicherlich auch nicht.
Nicht selten führt das Thema Haushalt und der Umgang und die Verteilung mit der Hausarbeit zu einem Auslöser von Spannung in der Beziehung.
Was vielleicht klein beginnt, wandelt sich irgendwann in Frust, in das Gefühl von Ungleichheit oder ein bedrückendes Schweigen.
Plötzlich geht es nicht mehr nur um die unerledigten Aufgaben, sondern um
unerfüllte Erwartungen,
das Vermissen von Anerkennung oder
um Druck und Kritik
Wenn die Hausarbeit zu einem anhaltenden Reibungspunkt wird, beeinflusst das die gesamte Beziehungsatmosphäre und kann die Nähe und das Verständnis trüben, bis das gemeinsame Zuhause seine Leichtigkeit verliert und die Beziehung in Schieflage gerät.

Das "Verhältnis zur Hausarbeit" – eine Vielfalt der Empfindungen
Das Verhältnis zur Hausarbeit ist so einzigartig wie die Menschen selbst und vielleicht finden Sie sich (und Ihren Herzensmenschen) in einer dieser Aussagen wieder:
Hausarbeit ist für mich ein erfüllendes Ritual, bei dem ich den Kopf freibekomme und sichtbare Ordnung schaffe.
Ich sehe Hausarbeit als festen Bestandteil meines Alltags, der einfach erledigt werden muss, ohne große Emotionen.
Kleine Handgriffe im Haushalt erledige ich quasi im Vorbeigehen, da sie für mich kaum spürbar sind.
Ein glänzendes Zuhause gibt mir ein tiefes Gefühl von Ruhe und innerem Frieden.
Manchmal schiebe ich Aufgaben vor mir her, aber im Grunde weiß ich, dass ich sie irgendwann angehen werde.
Der Gedanke an den Haushalt kann mich schon ermüden, bevor ich überhaupt angefangen habe.
Für mich ist Hausarbeit eine endlose Schleife, die nie wirklich fertig wird und mich frustriert.
Ich habe das Gefühl, ich übersehe einfach bestimmte Dinge im Haushalt, auch wenn sie offensichtlich sind.
Das Thema Ordnung berührt bei mir alte, unbewusste Gefühle oder Glaubenssätze, die mich belasten können.
Ich wünschte, ich könnte eine entspanntere Beziehung zur Hausarbeit entwickeln, um mehr Leichtigkeit im Alltag zu spüren.
Meist gestaltet sich das Zusammenleben mit Menschen, die eine ähnliche Herangehensweise an Haushalt und Ordnung pflegen, recht harmonisch. Doch wenn sich zwei Menschen mit einem spürbar unterschiedlichen Empfinden für Haus- und Wohnungspflege begegnen und verlieben, kann dies in der Partnerschaft mehr als nur zu wiederkehrenden Auseinandersetzungen führen.
Die Spannungen können die reine Frage des "Putzplans" überschreiten und sogar das Gefühl der Verbundenheit in der Beziehung infrage stellen.
Wenn Hausarbeit zu einer Belastung wird: Warum sie oft tiefe Gefühle berührt
Es mag alltäglich erscheinen, aber hinter dem Streit um die Hausarbeit verbergen sich oft tiefere, ungesehene Bedürfnisse und Gefühle:
Ungleichgewicht der Last: Einer fühlt sich möglicherweise konstant überfordert, während der Beitrag des anderen weniger sichtbar ist. Das kann zu einem Gefühl des Grolls führen und dem Empfinden, dass die eigenen Anstrengungen nicht gesehen oder anerkannt werden.
Stille Erwartungen: Jeder bringt eigene, oft unausgesprochene Vorstellungen davon mit, was ein "ordentliches" Zuhause bedeutet oder wie Aufgaben verteilt sein sollten. Diese Annahmen können zu Enttäuschung führen, wenn die Realität nicht übereinstimmt.
Vermissen von Wertschätzung: Aussagen wie "Ich bemühe mich sehr, und es wird nicht bemerkt" oder "Ich fühle mich kritisiert, egal, was ich tue" können das Gefühl auslösen, nicht wertgeschätzt zu werden.
Herausforderungen in der Kommunikation: Anstatt offen und achtsam zu besprechen, wer welche Aufgaben übernimmt, äußern sich Spannungen manchmal durch Murren, Zögern oder ein ungesprochenes Liegenlassen von Aufgaben – bis der Frust zu groß wird.
Alte Muster und Prägungen: Manchmal schwingen frühere Erfahrungen oder verinnerlichte Rollenbilder mit, die unbewusst beeinflussen, wer sich für welche Aufgaben "zuständig" fühlt.

Mehr als nur ein Plan: Achtsame Begleitung in der Paarberatung mit Gestalttherapie
Wenn Gespräche über Hausarbeit festgefahren sind, kann eine Paarberatung Ihnen helfen, neue Wege zu entdecken. Dabei geht's nicht primär darum, einen starren Putzplan zu erzwingen – auch wenn klare Absprachen entlasten können!
Vielmehr schauen wir uns gemeinsam die zugrunde liegenden Dynamiken an und finden Wege, wie Sie mit mehr Achtsamkeit und Wertschätzung miteinander umgehen können.
In meiner Praxis in Hamburg Eimsbüttel, lade Sie ein, die Erfahrung der Hausarbeit und die damit verbundenen Gefühle gemeinsam zu erkunden und zu explorieren.
Mit meinem gestalttherapeutischen Ansatz und Elementen der emotionsfokussierten Paartherapie (EFT) lade ich Sie ein, Ihre Erfahrungen und die damit verbundenen Gefühle gemeinsam im "Hier und Jetzt" zu erkunden. Im therapeutischen Prozess öffnen sich dann folgende Möglichkeiten:
Emotionale Muster verstehen: Wir erforschen gemeinsam die tieferen, oft unbewussten Gefühle und Bedürfnisse, die hinter den sichtbaren Konflikten liegen. Es geht darum, nicht nur zu wissen, dass etwas stört, sondern mitzufühlen, was es in Ihnen und Ihrem Partner auslöst.
Begegnung und Ausdruck fördern: Es entsteht ein geschützter Raum, in dem Sie lernen, Ihre inneren Empfindungen klar und von Ihrer eigenen Perspektive aus zu formulieren. Das ermöglicht eine neue Form der echten Begegnung miteinander, anstatt in alten Reaktionen stecken zu bleiben.
Verständnis und Empathie entwickeln: Durch das Erforschen und Teilen Ihrer Gefühle können Sie die innere Welt des anderen besser wahrnehmen. Dies ebnet den Weg zu tieferem Verständnis und einer neuen Qualität von Nähe und Verbundenheit.
Neue Interaktionen gestalten: Sie erkennen festgefahrene Reaktionsmuster und entwickeln gemeinsam alternative, gesündere Wege, auf die emotionalen Bedürfnisse des Partners zu antworten. So können Sie gemeinsam eine neue Basis für Ihre Beziehung legen.
Verantwortung liebevoll übernehmen: Jeder Partner kann seinen Beitrag zur gemeinsamen Dynamik erkennen und Verantwortung für die gewünschte Veränderung übernehmen. Dies ist ein achtsamer Schritt weg vom Hadern hin zur bewussten, gemeinsamen Gestaltung.
Indem wir diesen Empfindungen achtsam Raum geben und sie in einem sicheren Rahmen ausdrücken, können sich alte, festgefahrene Muster sanft lösen. Wir lenken den Fokus weg von dem, was als "unerledigt" oder "fehlend" empfunden wird, hin zu der Frage:
Wie können wir gemeinsam einen neuen Umgang finden und dabei in tiefer Verbundenheit bleiben?
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